Aufruf an die Mitglieder von Bauenschweiz, KBOB und IPB

Krieg in der Ukraine

Zusammenarbeit unkompliziert und partnerschaftlich fortsetzen

Der tragische Krieg in der Ukraine und die weltweiten Sanktionen gegen Russland und Belarus stellen unser Land vor neue Herausforderungen. Die Konsequenzen sind derzeit schwer einzuschätzen und können für uns alle unterschiedlich sein.

Die Schweiz befindet sich in einer stabilen wirtschaftlichen Situation. Bereits während der Pandemie konnten dank partnerschaftlicher Zusammenarbeit Verzögerungen oder sogar Stopps von Baustellen und Projektplanungen verhindert werden. Das muss auch in der aktuellen Situation wieder gelingen.

Mit Materiallieferengpässensowie Preisanstiegensind wir bereits konfrontiert. In dieser Situation sind die Vertragsparteien gehalten, faire und wirtschaftliche Lösungen zu suchen.

Sind bei laufenden Verträgen indexbasierte Verfahren für die Preisänderung in begründeten besonderen Fällen nicht befriedigend abbildbar, wird empfohlen, eine Lösung in Anlehnung an das Verfahren nach Mengennachweis (SIA-Norm 124) zu finden, wobei ein solches Vorgehen mit der Bauherrschaft im Rahmen einer Ver- tragsanpassungzu vereinbaren ist. So kann für die Vertragsparteien eine angemessene Transparenz und Nachvollziehbarkeit sichergestellt bleiben. Bei künftigen Ausschreibungen und neuen Verträgen soll geprüft werden, ob die bestehenden SIA-Vertragsnormen 122 bis 126 zur Anwendung kommen können, ohne Festlegungvon Festpreisen für eine bestimmte Periode.

Bauenschweiz, die KBOB und die IPB wollen sich den Herausforderungen in der kommenden Zeit gemeinsam stellen. Sie rufen ihre Mitglieder auf, die Zusammenarbeit in gegenseitiger Fairness unkompliziert und mit Augenmass fortzusetzen. Wie die letzten zwei Jahre gezeigt haben, sind wir aufgrund der guten Rahmenbedingungen in der Lage, herausfordernde Situationen zu meistern; dies im Interesse aller Beteiligten und somit unseres Landes.

Bauenschweiz, die KBOB und die IPB werden in einem nächsten Schritt die aktuelle Situation und die Herausforderungen weiter klären. Danach treffen sich die Präsidien und Vorstandsvertreter zu einem Austausch, um die nächsten gmeinsamen Schritte festzulegen.

Bern, März, 2022.

Ständerat Hans Wicki, Präsident Bauenschweiz
Pierre Broye, Vorsitzender der KBOB und Direktor BBL
Marc Derron, Präsident IPB.


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